KaRaSu - Reviews

Reviews


Im Auge der Sonne [Via Airportjournal]

Keine kleine Aufgabe: das ganze Leben in neun Symbolen abzubilden und künstlerisch umzusetzen. Der in Graz lebende Künstler Klaus Schrefler arbeitet mit seinem Team seit drei Jahren daran und steht nun kurz vor der Fertigstellung der ersten Phase seines Multimedia-Projektes „Intiñahui – im Auge der Sonne“. Von Ellen Berg

Beliebig dürfen die Dinge auf keinen Fall sein. Oder gar banal. Beides sind hoch favorisierte Schimpfworte von Klaus Schrefler. Die Gefahr der Banalität oder Beliebigkeit ist aber wohl auch nicht so groß, wenn man sich für ein Kunstprojekt entscheidet, das sich mit nichts Kleinerem als dem ganzen Leben beschäftigt. Und sich daran macht, den Kreislauf des Lebens in neun Symbole zusammenzufassen und künstlerisch umzusetzen.
Der in Linz geborene Künstler hat vor mehr als drei Jahren damit begonnen, im Rahmen eines 3D-Medienprojektes. Als Medienkünstler will sich Schrefler, der unter dem Künstlernamen KaRaSu arbeitet, deshalb aber nicht bezeichnen lassen. “Ich bin kein Medienkünstler oder Maler oder Fotograf, mir geht es darum, das geeignete Mittel zum Ausdruck eines Prozesses zu finden”, wehrt er sich gegen jede Festlegung. Und fügt hinzu: “Es ist in der Kunst einfach nicht interessant, immer das Gleiche zu machen.” Was wohl nicht nur für die Kunst gilt, wenn man einen Blick auf den Lebenslauf des 34-jährigen wirft. Biologie-Studium – “Kunst zu studieren war für mich nie ein Thema” –, Promotion, Unterrichtstätigkeit an der Grazer Uni, 1995 dann die Entscheidung, hauptsächlich als Künstler zu arbeiten. Es folgten Arbeiten und Ausstellungen als Maler, Fotograf, Videokünstler, in denen er sich lange Zeit vor allem mit dem Thema Gewalt auseinandersetzte – ehe vor drei Jahren die Arbeit an dem aktuellen Projekt begann.

Auslöser in Südamerika
Erste Formen angenommen hat die Idee während eines längeren Aufenthalts in Süd- und Mittelamerika. „Das Thema Lebenszyklus hat mich schon vor der Reise beschäftigt“, erzählt er, „es gab bereits einen ersten Drehbuchentwurf, der allerdings im Unterschied zum heutigen Projekt auf sieben Symbolen beruhte.“ Auslöser für die jetzige Form von “Intiñahui” – was auf Quechua “Im Auge der Sonne” bedeutet – war dann die Begegnung mit dem Bildhauer Luis Viracocha in Quito, Ecuador, der ihn mit der Zahlenmystik der indigenen Bevölkerung der Andenregion vertraut machte: Diese beruht auf den Zahlen eins bis neun, die jeweils für einen Bereich des Lebenszyklus stehen.

Prozess in drei Phasen
Nach seiner Rückkehr in die Steiermark begann Schrefler dann mit der Interpretation und Deutung, erarbeitete für jede Zahl ein Symbol und entwickelte sein Script weiter – zu einem filmischen Werk in Form von neun 3D-animierten Sequenzen, die jede Zahl und ihre Bedeutung lebendig werden lassen sollen. Bis Ende des Jahres wird diese Arbeit abgeschlossen und im Rahmen von Großprojektionen sichtbar werden.
„Für mich ist die Fertigstellung der Filmsequenzen aber erst der Abschluss einer ersten Phase des Gesamtprojektes“, schränkt er ein, „das visuelle Werk bildet eigentlich nur den Hintergrund der zweiten und dritten Phase des Prozesses, um den es mir geht.” In einer zweiten Phase sollen dann internationale Künstler das Ergebnis der Arbeit mit ihren jeweiligen Stilmitteln interpretieren. „Mein Ziel ist ein Brückenschlag zwischen Moderne und archaischem Wissen, ein Vereinen der Disziplinen“, legt er sich die Latte nicht gerade niedrig.

Diskussion provozieren
Teil drei des Projektes ist ein theoretischer Ansatz, der eine öffentliche Diskussion und Analyse der Situation der indigenen Kulturen vor dem Hintergrund geänderter globaler Rahmenbedingungen provozieren soll. Allerdings: „Hier geht es mir aber auch um die Darstellung durch die Betroffenen selbst, nicht um eine losgelöste Interpretation aus der begrenzten eigenen, europäischen Sicht“, betont er.
Die Chancen, dass alle drei Phasen umgesetzt werden können, stehen nicht schlecht: Sowohl aus Ecuador als auch aus Guatemala gibt es bereits Einladungen zur Realisierung der Pläne, in Österreich wird das Projekt vom Bundeskanzleramt, dem Außenministerium, den Bundesländern Steiermark und Oberösterreich sowie der Stadt Graz gefördert.
Wie weit der Weg zur Umsetzung einer einzelnen Phase ist, hat sich allerdings während des vergangenen Jahres gezeigt.
Mehr als 400.000 Einzelbilder stecken in den neun 3D-Sequenzen, eine Aufgabe, die sich nur mit Hilfe technischer Spezialisten bewältigen ließ und den Künstler erstmals in die Situation brachte, nicht als Solist, sondern mit einem Team ein Projekt umzusetzen. So arbeiten unter anderem Thomas Siegl, der bereits mit Vito Acconci an der Murinsel gearbeitet hat und für die 3D-Konstruktion und -Animation verantwortlich ist, sowie Elmar Ranegger, Mitinhaber von Imagewerk, der den Bereich Cut und Post Production übernommen hat, seit mehr als einem Jahr allein an der technischen Umsetzung dieser ersten Phase, die vorausgegangene künstlerische Arbeit und Konzeption nicht mit eingerechnet.

Kein Ende in Sicht
Ein Ende des Ganzen ist also nicht abzusehen. „Für mich ist das Ganze ein dynamischer Prozess, es gibt keinen direkten Schluss, jetzt ist bald einmal das Filmwerk fertig, und dann wird man weitersehen“, so Schrefler.
Wo genau allerdings die Filme in den kommenden Wochen präsentiert werden sollen, ist noch nicht klar. Möglichkeiten hat es zwar schon ein paar gegeben, aber die waren irgendwie zu beliebig. Oder banal. Und wie gesagt: Das kann er nun so überhaupt nicht leiden.

Infos über das Projekt finden sich unter der Adresse www.inti.at

[Via Airportjournal, Ellen Berg, 07-12-03]


Steirermonat 03

Sprache indigener Völker des amerikanischen Kontinents, Sprache derer, die wir als Indianer bezeichnen. Cechua ist eine solche Sprache. Und in dieser Sprache bedeutet "Intñahui" ungefähr im "Auge der Sonne". Intñahui ist aber auch ein Projekt des Grazer Künstlers und Wissenschaftlers Klaus Screfler. Ein "Visual Media Kunstwerk in neun Teilen", das sich auf dem vom Grazer Kulturamt und seinem Liter Pter Grabensberger systematisch erweiterten Kulturserver der Stadt Graz (www.kulturserver-graz.at) dem Auge des Betrachters eröffnet. Eine vielschichtige Auseinandersetzung mit dem Lebenund seinen Erscheinungsformen. Animierte Bilder, Sounds, Fragen, komplexe Zusammenhänge, keine eindeutigen Antworten. Andeutungen zur Zeit, Phänomen-Vernetzungen. Klaus Schrefler: "Ein interdisziplinäres und interkulturelles Kunstwerk, eine Spirale rund um das Phänomen des Lebens, Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, Globalisierung, Unterdrückung, Körper, Geist."
Schrefler ist, wenn man das einmal so formulieren darf, ein in fortgeschrittenem Ausmaß denkender Künstler, eben auch noch dazu Wissenschaftler. Botaniker, Ökologe, visueller Technologe. Und, obwohl das auf den ersten Blik nicht immer so aussehen mag, niemals Esoteriker. In seinem Studio, das er als "Museum of Modern Crime" bezeichnet, ist in Zusammenarbeit mit Artisten wie Norbert Wally, Didi Bruckmayr und dem ecuadorianischen Bildhauer Luis Viracocha
ein hochverdichtetes, durch Soundexpressionen unterlegtes visuelles Kunstwerk entstanden. Und man kann es anklicken!
[Steirermonat, Dr. Wolfgang Wildner, 27-03]


÷ Violens :[ZKM Online]

÷ Violens :: Die interdisziplinäre Auseinandersetzung mit Gewalt als Instrument, Prozess oder Resultat im Hinblick auf u.a. ihre vielschichtigen sozialen und politischen Erscheinungs- und Repräsentationsformen, Modi der Rechtfertigung und Fragen nach einer grundsätzlichen Berechtigung oder auch die Notwendigkeit ihres Einsatzes sowie die Diskussion der Darstellung, Ausübung oder Reflexion von Gewalt in der Kunst zwischen Ritual, Handlung, Reflexion oder Abstraktion sind zentrale Themen des »8. Internationalen Festivals für interdisziplinäre Kollaborationen« unter dem Titel »Violens«, das vom 22. - 26.08.2002 in Tábor [CZ] stattfindet. [Veranstalter ist das dort ansässige, 1993 gegründete Kunst- und Kulturzentrum CESTA [Cultural Exchange Station]]. Insbesondere die Auseinandersetzung mit dem vielschichtigen Thema Gewalt und [Massen-]Medien ist Schwerpunkt der online-Sektion des Festivals, die bereits seit dem 17.08.2002 zugänglich ist, und Projekte rund 150 internationaler Künstler präsentiert. [Kurator: Agricola de Cologne]
[22. - 26.08.2002 :: CESTA, Tábor [CZ]] ZKM, 08-02


FM4, ORF. Today's Webtip - September 26

Violence Media Incorporated Is the online presentation of works from more than 150 artists around the world.
Collected and exhibited in the framework of the VioLENS Festival in August of this year, the collected works exhibit reactions to the role mass media plays in the promotion of violence.

Presented in the context of a virtual violence conglomeration, the exhibit is broken into several categories. Violence Marketing has a collection of videos, Violence Net the various Internet projects. Some of the other groupings include Violence Marketing, Violence Press, and my personal favorite, Violence for Happiness. FM4, ORF, 09-02


VioLENS reflexiona en Internet sobre el concepto de violencia
R. B. / S. C.


Obra de Fátima Lasay.

¿La violencia es un instrumento, una necesidad o el inevitable resultado de las dinámicas humanas? Si es cierto que los artistas reflejan el mundo que les rodea, ¿cómo materializan en sus obras el lado más oscuro de la vida?

A partir de estas consideraciones y coincidiendo con el VioLENS Festival, celebrado en la ciudad checa de Tabor, el artista alemán Agricola de Cologne ha lanzado el Violence Online Festival. La convocatoria, aún abierta, ha recibido más de 300 proyectos, de los que 150 se han elegido para formar parte del festival.

La selección reúne poesía textual y visual, net.art, imágenes y sonidos en streaming, flash y otras experimentaciones que ilustran múltiples visiones de la violencia.

El comisario ha creado un sitio en Flash que simula la interfaz de una compañía virtual de comunicación, Violence Media Corporated, dividida en departamentos.

Para la portada del sitio ha elegido Scum, una animación de Mike Salmond, emblemática de la espiral de la violencia. En las obras desfilan las formas de violencia y sus manifestaciones, siempre peligrosas. Destaca The Velvet-Strike Team, una colaboración entre el barcelonés Joan Leandre y los estadounidenses Anne-Marie Schleiner y Brody Condon. Es un proyecto antimilitarista concebido como una colección de pintadas para usarse como graffiti en las paredes del videojuego Counter-Strike, basado en la respuesta del jugador a un ataque terrorista. (El Pais. 09-02)


Die Erotik ist das Jasagen zum Leben bis in den Tod (Georges Bataille)

Die Bilderwelten Klaus Schreflers sind von den beiden Polen Sexualität und Gewalt geprägt. Mit unglaublichen Geschick verwendet Schrefler den menschlichen Körper als Projektionsfläche=Leinwand, und der Torso wird somit zum Abbild seiner selbst. Das Spiel gut-böse, hell-dunkel bringt er auch in Form einer gekonnten Farbauswahl den Rezipienten näher. Es sind die essentiellen Themenbereiche des Lebens, die Schrefler in Form von oft verwirrenden und verstörenden Bildern dem Betrachter darlegt. Die auf den ersten Blick oft an durchgestylte Designerbildchen erinnernden Darstellungen erzeugen bei intesiveren "Hinsehen" mulmige, ja fast Angst einflößende Verhaltenszustände. Diese Werke sind nicht nur eine Manifestation der beiden Extreme des menschlichen Lebens, sondern auch eine Allegorie auf den Zwist zwischen Kultur und Natur. Der "Wilde anarchische Mann" kämpft gegen den "Ritter der Vernunft/Zivilisation " oder wie es Margareta Huber in der Philosophie des wilden Mannes ausdrückt: " In der Berührung mit dem Göttlichen löst sich die Gestalt des Menschen auf, er wird, was er war und ist: Natur." Klaus KaRaSu Schrefler ist einer dieser wilden Gesellen, die den Kunstbetrieb erst interessant machen, und er ist gut dabei. (Connie Stachl, KIG, 05-02)


Web-Artist: Klaus Schrefler

Klaus Schrefler nennt sich "KaRasu". Aus dem Japanischen übersetzt, heißt das Rabe. Bei uns gilt dieses Tier ja als Totenvogel. in der inidianischen Mythologie ist er jedoch eine Lichtgstalt, ein Transformationssymbol. [.....]. Als Künstler beschäftigt sich Schrefler mit Malerei, Photographie, Video und visueller Webkunst. Er arbeitet mit heimischen Musik-Acts [Dr. Nachtstrom, The Base], gestaltet CD-Covers, ist auch international erfolgreich präsent..

Demnächst begibt er sich nach Santa Fe, New Mexico, um mit der Künstlerin Diane Simpo ein gemeinsames Projekt zu verwirklichen. Thema: "Der Tod nicht als Ableben, sondern als Abschied von einer Hülle." [.....] Von esoterischer Naivität ist er allerdings weit entfernt: Ich will nicht ein simplifiziertes Gut-Böse-Bild vermitteln, sondern die Hintergründe der menschlichen Gewaltbereitschaft thematisieren." Sein Atelier in der Grazer Gartengasse trägt den Namen Museum Of Modern Crime.[.....] (Steirermonat, Dr. Wolfgang Wildner, 07-01)


THE MUSEUM OF MODERN CRIME

"Those who are searching for the easy way out avert darkness. They can never conjure the sun for there is no light without darkness!." [zit. KaRaSu]. The idea of the "Museum of Modern Crime" was born on a trip to Japan while visiting the Nagasaki Atomic Bomb Museum. It has become a synonym for the artistic space of Klaus KaRaSu Schrefler. Since 1997 KaRaSu is dedicating his time art in form of painting, photography, video, and performance; Initiator and cooperator in several Internet-art-projects his engagements focused on the transformation of war, violence and racicm. Thematically orientated on the psychoanalytic and spriritual backgrounds of human beings towards darkness. Violence and pain are not just shown as carriers of the dark sides, but find balance due to self-repeating flashes of light and the aestetics, that he even shows in the darkest themes. His working process usually starts with an intense occupation with the basics of socially, cultural, spiritually, or religious preconditions of the usually polarised subjects. Instead of giving way to good and bad judgment KaRaSu shows the backgrounds of the willingness of acting. "Violence is the precondition for the excuse for perpetration!" as humans tend towards projection for responsibility he says, "Who does not love and respect his or her own life is not able to show respect to somebody elses or nature itself". With "...there is no light without darkness...", he does not mean not taking ones stand, but the realization of corresponding circles. "Everybody has to take responsibility a hundred percent, for his or her doing, for the state of the world, for the experience of pain - the artist takes position for the - in his opinion the only realistic chance to leave the rhythms of violence. (summary of a text for an exhibition by Dr. Silvia Bartl, Literaturhaus WieVienna, 2000 and an interview oncerning his video-work "Rhythmen der Gewalt", a statement on the topic of the sexual abuse of children)


"Über die Kunst den Menschen die Sonne zurückzubringen.
Oder: Ist da kein Licht ohne Finsternis?"

"The art of giving back the light of mankind.
Or: Is there no light without darkness?"

"Sobre el arte de llevar el sol a los humanos.
O: No hay luz sin oscuridad?"

Nichts scheint unmöglicher als der gewaltige Vorsatz, den Menschen die gestohlene Sonne zurückzubringen. Einem indianischen Mythos zufolge holte ein weißer Rabe den in der Finsternis lebenden Menschen das Licht in Form der Sonne zurück. Dabei - beim Durchfliegen des Rauchlochs des Zeltes des Diebes, ein Vorgang der Sinnbild als der Transformation zu sehen ist - färben sich seine Federn schwarz. Viele Kulturen sehen den Raben als Vogel, der in der Dunkelheit den Weg nicht verliert.

Klaus Schrefler bzw. KaRaSu - wie er mit Künstlernamen heißt - wurde 1969 in Linz geboren und lebt nun schon seit über 11 Jahren, vorausgesetzt er ist nicht gerade auf Reisen, in Graz. Der Name KaRaSu bezieht sich auf die Initialen von Klaus Reinhard Schrefler und bezeichnet das japanische Wort für "Rabe". Seit seinem Motorradunfall im Jahre 1995 - als ihm aufgrund des 5fachen Beinbruchs im Krankenhaus ein Nagel zur Muskelstreckung durch das Bein geschlagen und bemerkt wurde daß er auf Schmerzmittel nicht anspricht - und besonders nach dem Abschluß seines Biologiestudiums im Jahre 1997 widmet sich KaRaSu zunehmend dem Schaffen als Maler, Foto-, Video- und Performance-Künstler und hat bislang u.a. in Österreich, Deutschland, Italien, Slowenien und Japan ausgestellt.

Der Begriff der "Häutung" ist für den Künstler KaRaSu zu einer der zentralsten Metaphern seines Schaffens geworden. Dieser Prozeß des "Sich-Häutens" scheint äußerst schmerzhaft für das Ich zu sein, doch scheint er erst die Möglichkeit der wirklichen Veränderung eines Individuums sowie der der Identität zu schaffen: denn der Kern des Ichs bleibt dabei gleich, und nur die Hülle verändert sich im Grunde. Doch gerade weil sich nur die Hülle des Ichs verändert, kommt das Ich erst in die Lage zu erkennen, wo sein wahrer Kern liegt - weil der Ich-Kern das ist, was sich unter unserem äußeren Erscheinungsbild nicht ändert, und dieser Teil unseres Ichs ist es, der Wurzeln schlagen kann; also erst durch die Änderung kann man erkennen, was sich tatsächlich nicht verändert. Und dazu würde KaRaSu vielleicht Ich-Häutung sagen.
Zur Zeit kann man hier bei uns, im erdgeschossigen Radio-mpv-Studio in der Friedrichgasse 27, eine Auswahl seines Bildkunstwerkes besichtigen. Mehr von seinem Schaffen läßt sich im Internet finden, denn vor ungefähr einem Jahr gründete KaRaSu das "Museum des modernen Verbrechens - The Museum of Modern Crime" mit Post-Adresse in Graz , - und zusammen mit Dietmar und Dave Bruckmayer sowie Fadi Dorninger das Komplott "fuckhead-incorporated" - http://www.fuckhead.at
[Radio MPV, nunmehr 979FM - Decoder. Die Sendung mit der Kunst, Dr. Nachtstrom & Mag. Robert Riedl, 16. Juli 2000]


Fehlerlose Dunkelheiten

In der wiederkehrenden Auseinandersetzung mit Krieg und Gewalterfahrungen visualisiert KaRaSu die seelischen Bezüge des Menschen zur "Finsternis". Gewalt und Schmerz tauchen dabei nicht nur als Träger der "dunklen Seiten" in der Gesellschaft sowie als "Weltkriege im Winzigen" auf, sondern finden in seiner spirituell akzentuierten Arbeit gleichsam eine Balance durch wiederkehrende Funken des Lichts sowie durch die Ästhetik, die er selbst den dunkelsten Themen entlockt. "Wer jedoch das Leichte sucht und die Dunkelheit verbannt ... und wer die Ästhetik der Finsternis bestreitet, verleugnet sich selbst und vergißt so das Wesentliche."[zit. KaRaSu] - (Literaturhaus Wien; Dr. Silvia Bartl, 03-00)


Zum Abschied vom Vater

Im Feldbacher Tabor [= Stadtmuseum] veranstaltete Riedl eine fuer oststeirische Verhaeltnisse gewagte Leseperformance, gemeinsam mit Medienkuenstler Klaus Schrefler] - (Raabtaler Bildpost, 04-00)


Zum Abschied vom Vater

Zur Vorstellung von Robert Riedls Debütroman "Zum Abschied vom Vater" im Rahmen einer akustisch-visuellen Performance - Dias des Foto- und Videokünstlers Klaus KaRaSu Schrefler abstrahierten das grundsätzlich persönliche Thema eines Vater-Sohn-Konfliktes um eine weitere, provokante Dimension. Die derart geschaffene alternative Rezeptionsmöglicheit ist für diesen spröden Text ein adäquates Angebot: erhellend wie ebenso variierend [Eveline Koberg; Neue Zeit, 02-03-00]


Die Apokalypse - Das Himmlische Jerusalem

Klaus Schrefler behandelt das Apkalypsenthema schließlich aus dem Pathos der Entscheidung heraus. Mit Lichtmustern projizierte Körper sind die Objekte seiner Fotos ebenso wie gemalte Bilder. Inhaltlich geht es um die globalen Katastrophen des Nuklearen und der Ökologie. Ikonographisch sind Anleihen aus der bekannten Kunstgeschichte unübersehbar. "purification", "illumination", "soul", desquamation", "birth, "metamorphosis" sind die Botschaften, die den Bildern des Katastrophischen Abhilfe schaffen und die Chance zur Läuterung signalisieren sollen. [Dr. Johannes Rauchenberger; Kulturzentrum bei den Minoriten, 12-01-00]


Die Apokalypse - Das Himmlische Jerusalem

[.....] Düster und in ihrer Ästhetik am ehesten den erwähnten Videowelten verwandt auch Klaus Schreflers Fotoprints [.....]. (Walter Titz; Kleine Zeitung, 14-01-00)


Weak Blood Project [DAS PROJEKT  http://netartefact.de/weakblood/ ]

Kosovo Conflict Inspires Digital Art Projects

NY Times Online - arts@large - 15 April 1999

The conflict in the Balkans has given rise to political speeches, public protests and private debates, but new-media artists are starting to voice their opinions on the subject through their chosen medium of creative expression: digital art.

The largest showcase for these efforts is Weak Blood, a virtual gallery on the Web that links to 55 freshly minted works of visual poetry, kinetic imagery and interactive art submitted by more than 35 international contributors, all of them making anti-violence statements. (by Matthew Mirapaul; NY Times Online - arts@large - 15-04-99 )  continue


Kosovo: Klick dich durch den Krieg

Spiegel - Online, 25. Mai 1999

  --- Netzkünstler reflektieren den Krieg im Kosovo. ---
[...] Galt die Netzkunst bisher als unpolitisch und eher an formalen Themen orientiert, zeigt sich jetzt, daß sie auch auf politische Tagesereignisse reagieren kann - und zwar schnell und direkt. Viele Arbeiten deuten darauf hin, daß sie rasch produziert worden sind, um möglichst unmittelbar auf den unerklärten Krieg der Nato gegen Jugoslawien zu reagieren. Die New Yorker Galerie Postmasters hat darum eine immer größer werdende Linkliste mit Netzkunst über den Kosovo-Konflikt zusammengestellt. Die Messages, die auf einem
eigenen Diskussionsboard gepostet worden sind, werden in der Galerie als Ausdruck ausgehängt. [....]
Auch in Deutschland haben zwei Künstler eigenen Websites mit Kunst im Internet veröffentlicht, die sich mit dem Krieg in Kosovo beschäftigen. "Weak Blood" ist eine Online-Galerie mit Antikriegs-Netzkunst, die der Wiesbadener Kunstlehrer Reiner Strasser seit dem Beginn der Nato-Bombardierung am 27. März betreibt.

Schon mehr als 50 Künstler haben sich mit Arbeiten an der Galerie beteiligt; auch jetzt kommen täglich eine oder mehrere neue Werke auf die Site. Strasser will jeden Tag mindestens eine neue Arbeit in seine Galerie aufnehmen, solange "die Bomben weiter fallen und weiter Leute massakriert werden".

[...] Strasser selbst hat die erste Arbeit auf seiner "Weak Blood"-Site geschaffen, als er eine E-Mail aus Belgrad bekam, die eine Ende des Bombardements forderte. Er veröffentlichte das Werk im Internet und bat andere Künstler um weitere Beiträge - innerhalb von vier Stunden hatte er die ersten drei Kontributionen, eine aus Frankreich, eine aus Deutschland und eine aus den USA.

Der Titel seiner Arbeit bezieht sich auf das deutsche Sprichwort, daß Blut dicker als Wasser ist, und soll suggerieren, daß die Verbindungen zwischen Jugoslawien und dem Rest der Welt nicht eng genug sind und es darum zu diesem Krieg gekommen sei.

(Tilman Baumgärtel; Spiegel - Online, 25-05-99) ----- Der vollständige Artikel



L'arte sceglie Internet per dire no alla guerra

ROMA - Le prime opere di 'arte elettronica' ispirate alla guerra del Kosovo sono comparse su Internet appena pochi giorni dopo lo scoppio del conflitto. Adesso, sono centinaia i lavori sul tema visitabili sulla Rete. [...]

La più grande galleria online di opere ispirate all'attuale tragedia balcanica e realizzate appositamente per Internet è Weak (Blood. la Repubblica, di Fabio Santolini, 26 maggio 99) --- articolo



L'Art web contre la Guerre

Les artistes engagés se sont trouvé une nouvelle tribune: le Net. Sur le site Weak Blood, une galerie d'art virtuelle, l'Allemand Reiner Strasser a regroupé près d'une soixantaine de liens vers des oeuvres numériques dénonçant la violence et la guerre. De loin le plus important site consacré aux oeuvres numériques contre la guerre au Kosovo sur le Web, ...

(Chronique multimédia - Voir en ligne par Carlos Soldevila, 99) --- continué



Dogma

Wüßte ich nicht, daß GENERAL BOMB MACHINE aus Graz stammen, ich hätte sie ohne zögern im Amiland angesiedelt, so professionell gehen die Jungs bereits zu Werke. Das fängt beim professionellen Artwork des quasi sechsten Bandmitgliedes KARASU an (der auch live für die visuellen Effekte verantwortlich ist), geht weiter über den Bombensound und endet nicht zuletzt bei den Songs von GBM als Mischung aus FEAR FACTORY (Riffing), NEUROSIS (Gesang, Groove-Parts) und etwas MESHUGGAH vergleichen, aber durchaus mit jeder Menge eigenen Elementen, siehe bzw. höre Titeltrack, bei dem ein Horn(!) die Melodie übernimmt. Genial! Genauso wie die Umsetzung von NANCY SINATRAS "Summerwine" als unglaublich fetter, leicht industrial-beeinflußter Bastard. Macht insgesamt, auch wenn's beim ein oder anderen Part zu sehr nach einer der obengenannten Bands klingt, gute neun Punkte. Und die hätte ich dem letzten FEAR FACTORY Album nicht gegeben.

(Musikmagazin Moshpit (D), Michael Paulisch 04/99)


Dogma

GENERAL BOMB MACHINE - Wirklich innovative metallische Musik mit ausgereifter multimedialer Unterstützung beim Konzerteinsatz passiert paradoxerweise im steirischen Weiz. Da GENERAL BOMB MACHINE ihr brillantes Werk "Dogma" bedauerlicherweise
auf CCP-Rec. in Linz veröffentlichten, wird es ungerechterweise verloren gehen. (Musikmagazin SKUG; Dr. Dietmar Bruckmayr 06-98)