... und der gerechte Krieg...
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Stellung zu beziehen, muss nicht heissen Partei zu ergreifen, sondern aus der Geschichte zu lernen - ein durch Propaganda gleichermassen manipuliertes Volk ist ueberall blind gegenueber den wahren Ablaeufen - ===========================================================================
...ich glaube nicht, dass die NATO-Bombenangriffe, die nach wie vor geflogen werden, aus Gruenden der Humanitaet initiiert wurden. Es gibt leider so viele Krisenherde rund um den Globus, dass diese Behauptung lachhaft wirkt. Was ist also mit Kurdistan, mit Tibet, Palaestina, unzaehligen Konflikten in Afrika, Lateinamerika etc.? Oder geht es vielleicht wieder einmal vorrangig um wirtschaftliche und machtpolitische Belange? Was soll nach einem Monat Luftangriffe, die nichts gefruchtet haben, eine Resolution, in der es heisst, es muesse ein Oel-Embargo gegen Serbien geschlossen werden, der Zugriff auf Familie Milosevic´s Bankkonten im Ausland muesse verweigert werden, etc. Heisst das nicht etwa, dass Bomben auf das serbische Volk geworfen wurden und werden, - das man entsprechend fast zynischer Behauptungen ja mit den Angriffen nicht treffen will, sondern dessen Fuehrer als der Hauptverantwortliche hingestellt wird -, ohne dass die Mittel eines totalen Wirtschaftsembargos ausgeschoepft worden sind, das mit viel groesserer Wahrscheinlichkeit, haette man diesen Schritt bereits vor Monaten (oder Jahren) konsequent unternommen, zum Sturz des Diktators haetten fuehren koennen? Oder koennte es sein, dass sich zu diesem Zeitpunkt noch gute Geschaefte machen liessen? Koennte es sein, dass ein Grund fuer diesen Einsatz darin zu suchen ist, dass damit die Staerkung der westlichen Vorherrschaft in Europa gesichert werden soll - eine Gelegenheit die es wahrzunehmen gilt, schliesslich ist der ehemalige Feind Ostblock zerbrochen, Russland schwach und zahlreiche fruehere Mitglieder sind bereits zur NATO gewechselt? Es erscheint fast augenscheinlich, dass eine Staerkedemonstration zu diesem Zeitpunkt politisch ideal ist - die Moeglichkeit dass Russland sich ernsthaft auflehnt, erscheint vielen so klein wie nie, obwohl meines Erachtens diese Gefahr gerade in disem weiten Land keineswegs zu vernachlaessigen ist, umsomehr als es wirtschaftlich nicht viel zu verlieren hat. Wer kann denn behaupten zu wissen was das russische Volk denkt, was passieren wuerde, wenn die Opposition diesen Augenblick nutzt um das Ruder an sich zu reissen und dementsprechende Propagandamittel einsetzt? Geht es um die Beendigung eines Konfliktes oder darum die westliche Macht zu praesentieren? Wie schwierig ist es fuer den geeigneten Machthaber die Oeffentlichkeit zu manipulieren? Denken wir doch einfach ueber unsere eigene Meinungsbildung nach.... Ist es nicht genau dieses Phaenomen ueber welches wir die Chance hatten aus der Geschichte zu lernen? Was ist also der Sinn dieser Intervention? - bislang hat sie keinem Menschen das Leben gerettet - im Gegenteil! Was soll es heissen, wenn man behauptet dieser Mann verstehe nur Gewalt? Die Gefahr einer Ausdehnung dieses Konfliktes auf die gesamte Region erscheint mir aeusserst gross. Fuer viele scheint es um Rache zu gehen, aber ich denke nicht, dass es die Aufgabe der Staatengeminschaft ist, diese (vielleicht aus persoenlicher Sicht Betroffener durchaus verstaendlichen) Gefuehle zusaetzlich zu naehren und zu unterstuetzen. In einer Zeit, in der wie nie zuvor Entwicklungen auf globaler Ebene uns zur Einigkeit und gemeinsamen Handeln in unser aller Interesse verbinden sollten. =========================================================================== ===========================================================================
Es gibt nur eine Waffe gegen den Krieg: nicht mitzumachen! (soviel auch zur Diskussion um die Oesterreichische Neutralitaet)
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Ich moechte mit diesem Artikel Stellung beziehen, weil ich glaube, dass es dazu mehr Rueckgrat bedarf, als das eigene Fehlverhalten (der Vergangenheit, der Gegenwart und wenn wir nichts aendern auch der Zukunft) mit Waffen (die von anderen Menschen gelenkt werden) zu rechtfertigen, um unser Gewissen zu beruhigen. Feine Geschaefte machend sehen wir schon die laengste Zeit zu - nicht nur hier.
Klaus Schrefler; 26.April 1999